Noch heute flüchten Menschen wegen der Probleme die durch die Afrika-Konferenz 1884 in Berlin entstanden sind. Mit dem Lineal wurden damals Grenzen mitten durch Volksgruppen gezogen, Staaten über die Köpfe der Völker hinweg gegründet. Die Völker wurden für die Kriege zwischen den Kolonialmächten gegeneinander eingesetzt. Der ganze Kontinent ist seitdem zur Ausbeutung seiner Ressourcen freigegeben. Weil der Reichtum ins Ausland geflossen ist, ist der Kontinent verarmt. Menschen, die wegen dieser Armut von dort flüchten, gelten hier als Wirtschaftsflüchtlinge und werde nicht anerkannt. Mit der Wirtschaftskonferenz „Compact with Africa“ im November 2023 in Berlin setzt Deutschland seine koloniale Politik über die Köpfe der Betroffenen hinweg fort. Afrika soll für die Interessen der privaten europäischen Unternehmen geöffnet werden, bevor China größeren Einfluss gewinnt. Wieder teilen sich die Großmächte Afrika als Kolonie untereinander auf. Während die Ressourcen aus Afrika in Deutschland hoch willkommen sind, sollen Geflüchtete wegbleiben. In Afrika soll diejenige Industrie aufgebaut werden, die für die deutsche Wirtschaft nützlich ist. Damit werden weiter diejenigen korrupten und gewalttätigen Regierungen gefördert, die den größten Spielraum für ausländische Firmen ermöglichen, statt den Interessen der eigenen Bevölkerung zu dienen. Europa ist gegen Kriege in Afrika, die eine reibungslose Ausbeutung gefährden, nicht aber gegen die Gewalt, die gegen die eigenen Bevölkerungen ausgeübt wird. Die Wirtschaftsdeals an denen immer auch die Regierungen mitverdienen gibt es nur von Europa, wenn diese Regierungen bereit sind abgeschobenen Flüchtlinge zurück zu nehmen. Damit kann Deutschland sowohl seine Importe an Ressourcen, wie auch die Anzahl an Abschiebungen erhöhen. Unsere sozialer, politischer und ökologischer Wiederaufbau nach 400 Jahren Kolonialismus wird nicht durch europäische oder afrikanische Staatsvertreter passieren. Nur durch unsere Selbstorganisation werden wir eine Dekolonialisierung verwirklichen können. Deswegen sind unsere Projekte wichtige Orte der Zusammenkunft, Diskussion und Selbstorganisation, um unsere eigenen Perspektiven zu verwirklichen.

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