Aus dem Quarantäne-Lager Backnang erreichte uns am 19.9.20 dieser Bericht:
Als im letzten März die Zahl der Covid-19-Infizierten im vergangenen März stark anstieg, wurden von der Bundesregierung in Deutschland Einschränkungen und Maßnahmen festgelegt.
Aber in der Asylunterkunft haben sich wenige Dinge verändert. Zum Beispiel sollten keine Besucher kommen und Informationen und Mitteilungen wurden an die Wände geklebt. Es gab nur für einige Wochen Desinfektionsmittel. Danach hatte man davon nichts mehr gesehen. In dieser Asylunterkunft wohnen mehr als 100 Menschen. Darunter sind Kinder, Frauen, Ältere, Jugendliche und Erwachsene in verschiedenen Gebäuden. Und in jedem Zimmer circa 3 Personen. Es ist katastrophal und sehr risikoreich in dieser gefährlichen Situation in einer solchen Asylunterkunft zu wohnen. Das ist fast genauso schlimm wie in einem Krieg. Glücklicherweise hat sich von Anfang März bis Anfang September niemand in dieser Asylunterkunft mit Covid-19 infiziert.
Bedauerlicherweise wurde am Samstag, 12.9.20, den Bewohnern mitgeteilt, dass jemand mit Covid-19 infiziert wurde. Der Sozialarbeiter Benjamin Wurst mit seinen Kollegen hat sofort reagiert und den positiv Getesteten und seinen Mitbewohner, der mit diesem das Zimmer teilte, zu einem anderen Ort gebracht. Danach wurden von der Stadt Backnang Sicherheitskräfte beauftragt.
Am Sonntag, 13.9.20, wurden die weiteren Bewohner des gleichen Gebäudes, wo der positiv Getestete gemeinsam mit ihnen die Küche, die Dusche und die Toilette benutzt hat, getestet. Alle wurden unter Quarantäne gestellt. Aber ohne Handschuhe, Masken und Desinfektionsmittel. Den Bewohner des Gebäudes wurde nur mitgeteilt, dass sie alle Abstand halten und Kontakt vermeiden sollen. Aber es ist unvorstellbar, in der engen Unterkunft Abstand zu halten, weil die Küche, die Dusche und Toiletten gemeinsam benutzt werden.
Am Dienstagnachmittag (15.9.20) kamen die Ergebnisse von Getesteten: 14 Leute sind positiv auf Covid-19 getestet und sind infiziert, der Rest der Getesteten ist negativ. Das teilte Herr Benjamin Wurst mündlich mit. Aber keine schriftlichen Ergebnisse gab es nicht.
Es gab trotzdem keine Trennung von positiven und negativ Getesteten in der ganzen Asylunterkunft.
Nachdem die Bewohner der Asylunterkunft mit Herrn Stefan Setzer gesprochen hatten, hat die Stadt Backnang am Freitag, 18.9.20, angefangen, negativ Getestete zu trennen, erst als die sich auch infiziert haben müssen. Langsam sind haben sich auch bei den negativ Getesteten Symptome gezeigt. Sie haben sich genauso gefühlt wie die positiv Getesteten. Es ist wie bei einer Erkältung, der ganze Kopf tut weh, man friert wie ein Schneider, hat starke Rückenschmerzen und Atembeschwerden. Es gibt leider keinen Arzt. Fieber messen ist nicht möglich. Nur Tabletten (Ibuprofen) kann man bekommen.
Mit Lebensmitteln werden die Bewohner der Asylunterkunft von der Stadt Backnang versorgt. Das ist sehr freundlich von der Stadt Backnang.
Die Fragen sind:
1. Wie lange kann die Quarantäne weitergehen?
2. Wartet die Stadt Backnang auf die gleiche Katastrophe wie im Ellwangener Lager?
3. Was wollen die Stadt Backnang und die Verantwortliche nach dieser Quarantäne tun, dass sich die gleiche Krise nicht wiederholt?
4. Werden die Flüchtlinge genauso behandelt wie die normalen Bürger der Stadt?
Es sollte Wohnungen geben anstatt Covid-19 in den Asylunterkünften.
Gleiche Rechte für Asylsuchende!
[Der Text wurde von Refugees4Refugees übersetzt.]
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